Qigong-Atemblume

Die Qigong-Atemblume – so schön!

Die Qigong-Atemblume ist eigentlich keine der traditionellen, jahrhundertealten Qigong-Übungen. In unseren Qigong-Kursen ist sie jedoch der heimliche Star, eine absolute Lieblingsübung! Woran liegt das?

Für die Beliebtheit der Atemblume gibt es gute Gründe:

  • Die Atemblume ist leicht zu erlernen
  • Die Übung hat etwas sehr poetisches – wir fühlen uns verbunden mit allem Leben
  • Wir spüren sofort die positive Wirkung – wir kommen „in Fluss“

Wenn ich die Atemblume übe, fühle ich mich irgendwie wie diese Blume.

Kursteilnehmerin

Ich habe die Qigong-Atemblume in meiner Qigong-Ausbildung gelernt. Ihr Ursprung scheint jedoch unklar zu sein. Sie ist zwar in verschiedenen Büchern beschrieben, diese sind jedoch leider alle vergriffen.

Was ist das Besondere an der Qigong-Atemblume?

Die Atemblume beschreibt mit ihren Bewegungen den Lebenszyklus einer Blume: Aus der Erde wird der Keim geboren und verwurzelt sich. Voller Kraft wächst der Spross nach oben und bildet die Knospe. Von der Sonne genährt entfaltet sich die Blüte. Diese bildet aus ihrer Mitte die neuen Samen, die sich über die Erde verteilen. Die Samen ruhen und sammeln neue Kraft aus der Erde, damit der neue Lebenszyklus beginnen kann.

Wenn wir die Atemblume üben, werden diese natürlichen Abläufe für uns direkt im eigenen Körper erfahrbar. Wir spüren, dass alles seine Zeit hat, sei es in der Natur und dem Wechsel der Jahreszeiten oder auch in unserem eigenen Leben. Dadurch spiegelt die Atemblume Grundzüge der daoistischen Philosophie, wie z. B. die Wandlungsphasen, als Bewegung wider. Der Mensch ist Teil der Natur und ist in die natürlichen Abläufe eingebunden.

Auch wenn wir uns nicht eingehender mit der daoistischen Philosophie beschäftigen, kann uns die Atemblume direkte und praktische Erkenntnisse bringen: Alles hat seine Zeit – zu Aktivität gehört auch Ruhe, wir brauchen auch Zeiten der Regeneration. Durch das fortlaufende Üben und die Wiederholungen geht diese Erkenntnis über das rationale Denken hinaus und sinkt in unseren Körper und unser Bewusstsein ein. Meditation in Bewegung beschreibt die Wirkung der Übung sehr treffend.

Wie bereits der Name andeutet, können wir in der Übung auch unseren Atem erspüren. Im Fluss der Bewegung eröffnen sich uns unterschiedlichen Atemräume. Wir können beobachten, wie Einatmung und Ausatmung ineinander übergehen, ineinander umschlagen. Mit der Zeit verbinden sich Bewegung und Atmung zu einem harmonischen Rhythmus.

Für wen eignet sich die Atemblume?

Die Atemblume ist leicht zu erlernen und eignet sich dadurch gut für EinsteigerInnen.

Fortgeschrittene können ihre Aufmerksamkeit mehr und mehr auf die Atmung richten und so ihre Übungspraxis vertiefen: Welche Atemräume werden durch die einzelnen Bewegungen angesprochen? Wo spürst Du die Atmung? Wie fließt die Atmung? Spürst Du die Pause, die Stille, die zwischen zwei Atemzügen für einen Moment eintritt?

Wie ist die Atemblume aufgebaut?

Die Atemblume besteht aus acht Teilschritten, die den Lebenszyklus einer Blume widerspiegeln. Die zugehörigen Bewegungen kannst Du in einer Kursstunde einfach erlernen.

  1. Der Keim verwurzelt sich im Boden
  2. Der Spross wächst nach oben und bildet die Knospe
  3. Die Blüte entfaltet sich
  4. Aus der Mitte der Blüte bilden sich die neuen Samen
  5. Die Samen verteilen sich über der Erde
  6. Die Samen ruhen
  7. Die Samen sinken tiefer in die Erde
  8. Der Keim nimmt Nährstoffe auf und der Zyklus kann wieder von Neuem beginnen

Mit der Atemblume den Wandel begrüßen

Die einzelnen Bewegungen der Qigong-Atemblume symbolisieren auch den Wechsel der Jahreszeiten und die Wandlungsphasen in der Natur: das Wachstum im Frühling, die Entfaltung der Blüte im Sommer usw. Die Atemblume eignet sich daher wunderbar als kleines Ritual, um die Jahreszeiten zu begrüßen, ein neues Jahr bewusst zu beginnen oder ganz allgemein den Wandel zu würdigen.

So haben wir im Yogastudio Wiesloch das Jahr 2020 mit 108 Sonnengrüßen aus dem Yoga verabschiedet und das neue Jahr 2021 mit 21 Qigong-Atemblumen begrüßt. Diese schöne Tradition wollen wir beim nächsten Jahreswechsel weiterführen.

Die Atemblume eignet sich auch um andere Rhythmen in der Natur zu würdigen:

  • Am Morgen, um den neuen Tag zu begrüßen oder am Abend um den vergangenen Tag zu verabschieden
  • Um Übergänge im Leben zu begleiten, z. B. in den Wechseljahren
  • Um Entwicklungen im Leben in eine neue Perspektive zu rücken, z. B. zur Verarbeitung von Krisen

Und natürlich kann man die Atemblume auch „einfach so“ üben – weil es einfach Spaß macht und sich toll anfühlt!

Probiere es aus

Wenn Du die Qigong-Atemblume noch nicht kennst und jetzt neugierig geworden bist, dann vereinbare doch einfach eine Probestunde bei uns!

Und Deine Lieblingsübung?

Ist die Qigong-Atemblume auch Deine Lieblingsübung? Schreib doch einen Kommentar zu Deinen Erfahrungen!

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